Hintergrund: Die konfokale Indozyaningrün-Angiographie (ICGA) ermöglicht eine detailreiche zweidimensionale Darstellung, aber keine Beurteilung der räumlichen Ausdehnung chorioidaler Prozesse. Ein neuartiges Verfahren zur dreidimensionalen Abgrenzbarkeit choroidaler Gefäßpathologien wurde entwickelt.
Methode: Angiographische Fokalserien wurden mittels eines konfokalen Laserscanning Ophthalmoskopes (Heidelberg Retina Angiograph) durchgeführt. 32 Bilder über eine Schichttiefe von 4 mm mit einer Frequenz von 20 Hz wurden aufgenommen. Nach Verschiebungskorrekturen wurden normierte Isointensitätsflächen der ICG-Fluoreszenz bestimmt und topographisch dargestellt.
Ergebnisse: Im normalen Auge demonstriert die dreidimensionale ICG-A die homogene Konkavität der Chorioidea mit prominenter Überlagerung retinaler Gefäßstrukturen. Klassische chorioidale Neovaskularisationen (CNV) imponieren als deutliche Elevationen. Okkulte CNV's sind trotz negativer konventioneller ICGA ebenfalls abgrenzbar, da Blockadeeffekte weitgehend eliminiert werden. Eine Therapie der CNV (Laserkoagulation, photodynamische Therapie, Chirurgie) führt zu einem Rückgang der Prominenz mit oder ohne residuale Defektbildung im chorioidalen Perfusionsmuster.
Schlußfolgerung: Die topographische ICGA erlaubt erstmals eine in vivo-Darstellung von Prominenz und Tiefe vaskularisierter Funduspathologien und ermöglicht eine verbesserte Diagnostik und Therapiekontrolle.